Termine

21.11.2024 - Do | PADERBORN: Erich v. Stroheim: "Greed" / "Gier nach Geld"
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Auf der Studiobühne der Universität Paderborn.

"Greed" / "Gier nach Geld"
von Erich von Stroheim, USA 1924, ca. 140 Minuten
mit Zasu Pitts, Gibson Gowland, Jean Hersholt, Chester Conklin,

16mm-Filmkopie!

Stroheims Meisterwerk des Stummfilms! Zahnarzt McTeague verliebt sich in seine Patienten Trina, doch die Gier nach Geld frisst die Liebe auf und trotz eines Lotterie-Gewinns versinken beide nach ihrer Hochzeit in Armut, Intrigen und menschlichem Elend.

Erich von Stroheims Verfilmung von Frank Norris amerikanischen Roman "McTeague" war das größenwahnsinnige Vorhaben, den Roman so wortgetreu wie nur irgend möglich für die Leinwand zu adaptieren. Stroheim drehte an den Originalschauplätzen in den originalen Gebäuden, in welchen er gar Wände einreißen ließ, um den gewünschten Blickwinkel zu bekommen. Der fertige Film war in seiner Urfassung etwa acht Stunden lang.
Der Verleih veranlasste drastische Kürzungen, das geschnittene Material gilt seither als verschollen und als Heiliger Gral der Filmgeschichte.

Doch auch die zweieinhalbstündige Verleihfassung bleibt ein beeindruckendes Meisterwerk - ein amerikanisches Sittengemälde über Geldgier, Unschönheiten und Abgründe der menschlichen Seele.

Beginn 19:30 Uhr

27.11.2024 - Mi | BÜNDE: »Safety Last!«
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Im Universum Bünde.

*100 Jahre Universum*
Das Universum feiert 100. Geburtstag und zeigt in Erinnerung an die Anfangszeit den Stummfilm "Safety Last" mit Harold Lloyd. Ein Klassiker der frühen Komödie, gepaart mit haarsträubenden Slapstick-Elementen.Der Fim wird mit live Musik am Klavier begleitet.
Außerdem gibt es jede Menge Anekdoten und Geschichten zum 100. Bestehen unseres Hauses.

»SAFETY LAST!« / »AUSGERECHNET WOLKENKRATZER«
Thrill-Comedy mit Harold Lloyd, USA 1923
Regie: Fred Newmeyer, Sam Tylor
Mit Harold Lloyd, Mildred Davis, Noah Young, Bill Strother

ca. 75 min. + Vorprogramm

Harold Lloyd in seinem bekanntesten Stummfilm! Der amerikanische Traum, versinnbildlicht am Aufstieg eines jungen Jedermanns an einer Hochausfassade. Als der Film 1923 in die Kinos kam, waren Krankenschwestern anwesend, um den vielen Ohnmachtsanfällen im Publikum bei zu kommen. Wer bei Sinnen blieb, lief dafür Gefahr, sich totzulachen.

Beginn 20:00 Uhr

29.11.2024 - Fr | ILMENAU: »Metropolis«
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Im Hochschulfilmclub Ilmenau.

»METROPOLIS«
D 1926, restauriert 2001/2010
Regie: Fritz Lang
Buch: Thea v. Harbou, Fritz Lang
Kamera: Karl Freund, Günther Rittau
Bauten: Otto Hunte, Erich Kettelhut, Karl Vollbrecht
Kostüme Aenne Willkomm
Darsteller: Gustav Fröhlich, Brigitte Helm, Alfred Abel, Rudolf Klein-Rogge, Fritz Rasp, Heinrich George, Theodor Loos
Länge: 145 min

Richard Siedhoff begleitet den Filmklassiker mit seiner 2012 komponierten Musik live.

Metropolis, Stadt aller Städte einer fernen Utopie, ist in zwei Klassen geteilt: An der Erdoberfläche pulsiert das Leben, amüsiert sich die High Society in Wolkenkratzern und paradiesischen Gärten, während ein Arbeitervolk an unmenschlichen Maschinen geknechtet tief unter der Erdoberfläche in nummerierten Wohnkasernen schmachtet. Maria predigt ihnen in tiefen Katakomben eine bessere Zukunft. Freder, Sohn des Monopolisten Fredersen, des Herrn von Metropolis, verliebt sich in Maria und schließt sich geistig den Arbeitern an. Der Erfinder Rotwang versucht seine an Fredersen verlorene und verstorbene Geliebte als Roboter wiederzuerschaffen. Auf Fredersens Befehl wird daraus jedoch eine zweite Maria. Diese zettelt die überfällige Revolution an, welche apokalyptische Ausmaße annimmt.

Über kaum einen Film ist so viel geschrieben und bemerkt worden, wie über Metropolis. Fassen wir kurz zusammen: Stilbildend in Architektur und Ausstattung für fast jeden Science Fiction-Film, der je über die Leinwand flimmerte. Ungebrochen faszinierend für Filmemacher und Kinogänger bis heute, tricktechnisch brillant und inszenatorisch umwerfend. Der Film markierte als bis dato teuerste Materialschlacht des deutschen Films einen unbestrittenen Höhepunkt technischer Perfektion und führte zusammen mit F. W. Murnaus Faust (1926) die Ufa fast zum Ruin. Doch an der Fabel nehmen Kritiker seit der Premiere 1927 permanent Anstoß, auch wenn sie heute wieder ungeahnt real ist. Metropolis steht an der Wende des expressionistischen Weimarer Kinos zum Film der Neuen Sachlichkeit. Was mit Das Cabinet des Dr. Caligari (Robert Wiene, 1919) als Formexperiment seinen Anfang nahm, verselbstständigte sich in Kulissen und Schauspielführung in den bekannten Meisterwerken wie Der Golem. Wie er in die Welt kam (Paul Wegener, 1920), Nosferatu (F. W. Murnau, 1922) oder, abgewandelt, in Fritz Langs beiden Nibelungen-Filmen (1923/24). Metropolis greift schließlich als einer der wenigen Filme neben dem bildlichen Expressionismus und dem der Romantik verpflichteten Inhalten (wie der Erschaffung eines faustischen Homunculus) auch Elemente der expressionistischen Literatur auf. Die Verdinglichung von Menschen und die Vermenschlichung von Dingen sind ein zentrales Thema des Films und seiner Inszenierung und, wie bei Kafka des Öfteren, steht im Mittelpunkt ein Vater-Sohn-Konflikt. Überhaupt verbindet der Film in einem eigenwilligen Panoptikum nahezu jede in den 1920er Jahren auffindbare Kunst- und Denkströmung. Thea von Harbou „hatte eine für sie glückliche Mischung von Aufgeschlossenheit und Spürsinn für alle Unterströmungen der Zeit (…), sie gab auch ohne viel Nachdenkens alles weiter, woran sich ihre Phantasie gerade erhitzt hatte. So schleppte auch „Metropolis“ viel unterirdisches Geröll mit sich, das gleichsam ungesiebt über die Schwelle des Bewusstseins getreten war.“ (Siegfried Kracauer). Die Fabel verbindet in eine Welt des Klassenkampfes grundlegende Gegensätze, sieht Hexenverbrennung als ein Element der Zukunft, beschwört biblische Bilder der Apokalypse nebst Mythen der Antike herauf und setzt dagegen modernste elektronische Technik in mittelalterliche Quacksalberlaboratorien inmitten einer futuristischen Mega-City und benennt die heidnische Totengöttin Hel als Ursache aller Konflikte. Schließlich ist Metropolis kein reiner Science Fiction, dass zeigt besonders die seit 2010 vorliegende Lang-Fassung. Vielmehr handelt es sich um ein komplexes Melodram um Macht, Liebe und Wahn, dessen Ausgedehntheit den Verleihern im Wege war.
(Richard Siedhoff)

Beginn 19:00 Uhr

04.12.2024 - Mi | HALLE: »Show People«
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Im Puschkino, Halle.

✝ Wir trauen um Thomas Jeschner, der trotz fortschreitender Krankheit bis 2023 die Stummfilm-Reihe u.a. im Puschkino kuratierte.

»SHOW PEOPLE«
USA 1928, ca. 80 min.
Regie: King Vidor
mit Marion Davies, William Haines, Dell Henderson, Paul Ralli, Harry Gribbon, Sidney Bracey

King Vidor drehte mit »Show People« laut dem Filmhistoriker Kevin Brownlow den "ehrlichsten Film über Hollywood", eine temporeiche Komödie über Aufstieg und Fall, Starruhm und falsches Spiel, Komödien- und Dramenproduktion, Vorder- und Hintergründe. Kurzum, über die Licht- und Schattenseiten der Traumfabrik Hollywoods am Ende der Stummfilmzeit.

Peggy Pepper reist mit ihrem Vater und ein paar Fotos in der Tasche nach Hollywood, um ein Star zu werden. Der Komödiendarsteller Billy Boone gibt ihr die Chance, im Filmgeschäft Fuß zu fassen. Doch anstatt romantische Liebesfilme zu drehen, bekommt sie erst einmal Torten ins Gesicht. Aber der Starruhm folgt bald, und so trennen sich die Wege der beiden inzwischen verliebten. Während sie immer mehr zur mondänen Diva avanciert, versucht Billy verzweifelt, Sie wieder auf den Boden der Tatsachen zu holen, bevor ein zwiespältiger Schönling sie heiratet und der Moloch Hollywood sie verschlingt.

Der Film ist gespickt mit köstlichen Details und geschickten Einblicken hinter die Kulissen Hollywoods. Dabei sehen wir zahlreiche Stars einmal privat: Chaplin ohne Maske, Douglas Fairbanks, William S. Hart u.a. beim Lunch, den Regisseur King Vidor höchstpersönlich bei den Dreharbeiten an einem Set, dass stark an seinen Erfolg »The Big Parade« erinnert, und sogar die Hauptdarstellerin Marion Davis alias Peggy Pepper sieht sich mal eben mit einer gewissen Marian Davis konfrontiert. Diese übrigens glänzt in diesem Film in ihrem ganzen Facettenreichtum als eine große ernstzunehmende Komödiantin der Stummfilmzeit!

Beginn 19:00 Uhr

06.12.2024 - Fr | ERFURT: 16mm-Stummfilmabend
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Live im Café Franz Mehlhose, Erfurt!



Humoristische Kurz- und Spielfilmklassiker der Stummfilmzeit ...
... projiziert von originalen 16mm-Filmkopien, ungekürzt und originalgetreu!





Beginn 20:15 Uhr

13.12.2024 - Fr | BERLIN: »Die tolle Lola« (Klavier & Oboe)
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Im Zeughaus Kino, Berlin.

»Die tolle Lola«
D 1927, ca. 81 min.
DCP
Stummfilm (deutsche ZT)
R/P: Richard Eichberg, B: Hans Sturm nach dem Schwank von Gustav Kadelburg, K: Heinrich Gärtner, Bruno Mondi, D: Lilian Harvey, Harry Halm, Hans Junkermann, Julia Serda

Live begleitet von Richard Siedhoff (Klavier) und Mykyta Sieroff (Oboe)
Einführung: Tobias Nagl

Kissenschlacht und Schneegestöber, Stepptanz und Bühnenzauber, schallende Ohrfeigen und knallende Pointen. „Schwank ist Schwank, und Eichberg ist sein Prophet“, bringt es der Film-Kurier auf den Punkt. Lilian Harvey spielt eine Doppelrolle: Sie ist zugleich die brave Schülerin eines Mädchenpensionats und die Tänzerin Lola Cornero aus Spanien, die das Publikum im Theater in Verzückung versetzt und komische Turbulenzen auslöst. Es geht um Verwechslungen und Verkleidungen und das Spiel mit mehreren Identitäten. Anstoß erregt heute eine Blackface-Szene mit schwarzen Performern. Sie verortet die überdrehte Komödie in einer Unterhaltungskultur, die auch rassistische Klischees bedient. (ps)    

Wir zeigen die neue Restaurierung des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum (Frankfurt am Main) aus dem Jahr 2024.

Beginn 19:00 Uhr

19.12.2024 - Do | PADERBORN: »Die Passion der Jungfrau von Orléans«
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Auf der Studiobühne der Universität Paderborn.

»DIE PASSION DER JUNGFRAU VON ORLÉANS«
F 1928, ca. 96 min.
Regie: Carl Theodor Dreyer
Mit Maria Falconetti, Eugène Silvain, André Berley, Maurice Schutz, Antonin Artaud, Michel Simon

16mm-Kopie, ungekürzte Fassung, deutsche Zwischentitel!

Dreyers emotionaler Film über den Gerichtsprozess und die Hinrichtung der Jeanne d'Arc gehört zu den eindringlichsten Werken der Filmgeschichte. Fast ausschließlich in Nahaufnahmen ungeschminkter Gesichter zeichnet der Film anhand des originalen Protokolls des historischen Prozesses ein ungewöhnlich zartes und menschliches Bild der 19-jährigen Märtyrerin, die sich gegen eine verblendete, theologische - männliche - Obrigkeit behaupten muss. Die Fragen und Antworten werden kongenial durch das realistische Minenspiel der Darsteller in den bewusst ungewöhnliche Kameraperspektiven und Montagerhythmen gespiegelt und ausgedeutet.

Maria Falconetti spielt, nein, ist Jeanne d'Arc - dass sich hinter diesen ikonographischen Gesichtszügen eine Schauspielerin verbirgt, kauft man dem Film fast nicht ab - zu realistisch ist ihr Mienenspiel, ihre Gefühlsregungen, ihre Bewegungen und ihr mal verängstigter, mal verheißungsvoller Blick vorbei an den Theologen hinein in eine Welt, die sich nur in ihren Augen spiegelt.

Die lang verschollene Originalfassung von Dreyers Meisterwerk wurde erst 1981 in einer Nervenheilanstalt nahe Oslo wiederentdeckt - dort zeigte man den Patienten einst Stummfilme. Dabei handelte es sich um die dänische Uraufführungs-Version, die den Film so repräsentiert, wie Dreyer ihn sehen wollte, bevor in Frankreich zahlreiche Zensureingriffe das Werk entstellten und kurz darauf die feuergefährlichen Negative in zwei Lager-Bränden vernichtet wurden.

Beginn 19:30 Uhr

20.12.2024 - Fr | HANNOVER: Buster Keaton »The Cameraman«
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Im KOKI Hannover - Kino im Künstlerhaus.

Buster Keaton’s
»The Cameraman« / »Der Kameramann«
USA 1928, Edward Sedgwick/Buster Keaton, 69 Min., FSK ab 6

Keatons erster Film bei der MGM ist von einer außerordentli-
chen Frische. „Dieses Spätwerk des genialen Komikers enthält
... einige der hinreißendsten Sequenzen, die er je gedreht hat.“

35mm-Projektion

Beginn 19:30 Uhr

22.12.2024 - So | WEIMAR: Weihnachts-Special
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Im Lichthaus Kino Weimar.

Weihnachts-Special (wird bald bekannt gegeben!)

Beginn 19:30 Uhr

25.12.2024 - Mi | LEIPZIG: Buster Keaton »The Navigator« & »One Week«
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Im UT Connewitz, Leipzig.

»THE NAVIGATOR«
USA 1924
Regie: Buster Keaton
Mit Buster Keaton und Kathryn McGuire

16mm-Filmkopie, ca. 71 Minuten (+ 22 min. Vorfilm)

Ein Meisterwerk des 'Sachlichen Films' von Buster Keaton. Die erfindungsreiche Komödie um zwei reiche Nichtstuer, die sich nach turbulenten Verwicklungen nur zu zweit auf einem verlassenen Ozeanriesen wiederfinden, wurde zu einem unvergleichlicher Pas de deux in der Geschichte der Grotesk-Filme. Surreale Pointen, halsbrecherische Stunts und eine der ersten Unterwassersequenzen der Filmgeschichte hoben den Filmemacher Keaton mit »The Navigator« in den Olymp der erfolgreichsten Filmkomiker seiner Zeit.
Der Vorfilm »One Week« (USA 1920) zeigt den jungen Keaton als frisch Vermähltenden, der seine erste Flitterwoche mit Aufbau eines Fertighauses verbringt, was durch einige Fehlgriffe zunehmend zum grotesken Desaster wird. Auch der Film ist Pas de deux und eine Tour de Force und wurde schnell zur Comedy-Sensation des Jahres 1920!

Beide Stummfilme werden live vertont von Stummfilmpianist Richard Siedhoff am Klavier, begleitet von Mykyta Sierov an der Oboe.

Beginn 19:00 Uhr

29.12.2024 - So | NÜRNBERG: »Die Frau nach der man sich sehnt«
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Im Filmhaus Nürnberg.

»Die Frau nach der man sich sehnt«
Regie: Kurt Bernhardt
nach dem Roman von Max Brod
mit Marlene Dietrich & Fritz Kortner

35mm, ca. 90 Minuten

Beginn 18:00 Uhr

30.12.2024 - Mo | LEIPZIG: Familienprogramm »Sherlock Jr.« (Kinoorgel)
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Live an der Kinoorgel im Grassi-Museum Leipzg.

Familienprogramm mit Buster Keaton & Charlie Chaplin

»Sherlock Jr.«
Komödie von und mit Buster Keaton, USA 1924
mit Buster Keaton, Kathryn McGuire, Joe Keaton, Erwin Connelly, Ward Crane
ca. 55 min. + Vorfilm

Der  Hauptfilm des Abends zeigt den unvergleichliche Filmkomiker Buster Keaton in einer seiner bemerkenswertesten Komödien, voll surrealer Situationen und bahnbrechender Filmtricks. In "Sherlock Jr." - der zweifellos genialsten Selbstreflektion des noch jungen Mediums Kino an sich - träumt sich ein Filmvorführer und Möchtegern-Detektiv in einen Leinwandkrimi, in dem Unmögliches möglich ist und Fiktion zur Realität wird. Als eleganter wie halsbrecherischer Kriminalist deckt Sherlock Holmes Jr. eine Verbrecherbande auf, entgeht allerhand Fallen und gewinnt nach einer furiosen Verfolgungsjagd das Herz der Geliebten. Oder doch nicht?

Der Vorfilm »The Bank« (1914) zeigt Charlie Chaplin, der als Putzteufel in einer städtischen Bank für sauberes Chaos sorgt. Der Kurzfilm hat mit dem Hauptfilm die heldenhaften Traumsequenzen gemeinsam.

Wir zeigen vollständige 16mm-Kopie mit ratterndem Projektor und Live-Musik von Stummfilmmusiker Richard Siedhoff an der historischen Welte-Kinoorgel.

Beginn 16:00 Uhr

19.01.2025 - So | NÜRNBERG: »Metropolis«
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Im Filmhaus Nürnberg.

»METROPOLIS«
D 1926, restauriert 2001/2010
Regie: Fritz Lang
Buch: Thea v. Harbou, Fritz Lang
Kamera: Karl Freund, Günther Rittau
Bauten: Otto Hunte, Erich Kettelhut, Karl Vollbrecht
Kostüme Aenne Willkomm
Darsteller: Gustav Fröhlich, Brigitte Helm, Alfred Abel, Rudolf Klein-Rogge, Fritz Rasp, Heinrich George, Theodor Loos
Länge: 145 min

Richard Siedhoff begleitet den Filmklassiker mit seiner 2012 komponierten Musik live.

Metropolis, Stadt aller Städte einer fernen Utopie, ist in zwei Klassen geteilt: An der Erdoberfläche pulsiert das Leben, amüsiert sich die High Society in Wolkenkratzern und paradiesischen Gärten, während ein Arbeitervolk an unmenschlichen Maschinen geknechtet tief unter der Erdoberfläche in nummerierten Wohnkasernen schmachtet. Maria predigt ihnen in tiefen Katakomben eine bessere Zukunft. Freder, Sohn des Monopolisten Fredersen, des Herrn von Metropolis, verliebt sich in Maria und schließt sich geistig den Arbeitern an. Der Erfinder Rotwang versucht seine an Fredersen verlorene und verstorbene Geliebte als Roboter wiederzuerschaffen. Auf Fredersens Befehl wird daraus jedoch eine zweite Maria. Diese zettelt die überfällige Revolution an, welche apokalyptische Ausmaße annimmt.

Über kaum einen Film ist so viel geschrieben und bemerkt worden, wie über Metropolis. Fassen wir kurz zusammen: Stilbildend in Architektur und Ausstattung für fast jeden Science Fiction-Film, der je über die Leinwand flimmerte. Ungebrochen faszinierend für Filmemacher und Kinogänger bis heute, tricktechnisch brillant und inszenatorisch umwerfend. Der Film markierte als bis dato teuerste Materialschlacht des deutschen Films einen unbestrittenen Höhepunkt technischer Perfektion und führte zusammen mit F. W. Murnaus Faust (1926) die Ufa fast zum Ruin. Doch an der Fabel nehmen Kritiker seit der Premiere 1927 permanent Anstoß, auch wenn sie heute wieder ungeahnt real ist. Metropolis steht an der Wende des expressionistischen Weimarer Kinos zum Film der Neuen Sachlichkeit. Was mit Das Cabinet des Dr. Caligari (Robert Wiene, 1919) als Formexperiment seinen Anfang nahm, verselbstständigte sich in Kulissen und Schauspielführung in den bekannten Meisterwerken wie Der Golem. Wie er in die Welt kam (Paul Wegener, 1920), Nosferatu (F. W. Murnau, 1922) oder, abgewandelt, in Fritz Langs beiden Nibelungen-Filmen (1923/24). Metropolis greift schließlich als einer der wenigen Filme neben dem bildlichen Expressionismus und dem der Romantik verpflichteten Inhalten (wie der Erschaffung eines faustischen Homunculus) auch Elemente der expressionistischen Literatur auf. Die Verdinglichung von Menschen und die Vermenschlichung von Dingen sind ein zentrales Thema des Films und seiner Inszenierung und, wie bei Kafka des Öfteren, steht im Mittelpunkt ein Vater-Sohn-Konflikt. Überhaupt verbindet der Film in einem eigenwilligen Panoptikum nahezu jede in den 1920er Jahren auffindbare Kunst- und Denkströmung. Thea von Harbou „hatte eine für sie glückliche Mischung von Aufgeschlossenheit und Spürsinn für alle Unterströmungen der Zeit (…), sie gab auch ohne viel Nachdenkens alles weiter, woran sich ihre Phantasie gerade erhitzt hatte. So schleppte auch „Metropolis“ viel unterirdisches Geröll mit sich, das gleichsam ungesiebt über die Schwelle des Bewusstseins getreten war.“ (Siegfried Kracauer). Die Fabel verbindet in eine Welt des Klassenkampfes grundlegende Gegensätze, sieht Hexenverbrennung als ein Element der Zukunft, beschwört biblische Bilder der Apokalypse nebst Mythen der Antike herauf und setzt dagegen modernste elektronische Technik in mittelalterliche Quacksalberlaboratorien inmitten einer futuristischen Mega-City und benennt die heidnische Totengöttin Hel als Ursache aller Konflikte. Schließlich ist Metropolis kein reiner Science Fiction, dass zeigt besonders die seit 2010 vorliegende Lang-Fassung. Vielmehr handelt es sich um ein komplexes Melodram um Macht, Liebe und Wahn, dessen Ausgedehntheit den Verleihern im Wege war.
(Richard Siedhoff)

Beginn 18:00 Uhr

25.01.2025 - Sa | PADERBORN: »Panzerkreuzer Potemkin«
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Auf der Studiobühne der Universität Paderborn.

»Panzerkreuzer Potemkin«
SU 1925, ca. 72 Minuten, mit roter Flagge
Regie: Sergej Eisenstein
Kamera: Eduard Tissé
Darsteller: Alexander Antonow, Wladimir Barski, Grigori Alexandrow

Gezeigt wird eine 16mm-Kopie der ungekürzten Originalfassung mit dt Untertiteln.

Aus aktuellem Anlass zeigen wir den Film mit Einführung und anschließender Diskussion. Die sowjetische Kino-Avantgarde, die mit den aktuellen politischen System in Russland sowie dem Ukrainekrieg nichts mehr gemein hat, bietet uns heute eine erstaunliche Sicht auf aktuelle Ereignisse.

Der Film wurde 1925 überwiegend an Originalschauplätzen in Odessa gedreht. Ein Drama auf einem Kriegsschiff, Soldaten, die geknechtet werden und auf Kameraden schießen sollen und sich dem schließlich verweigern. All das könnte aktueller nicht sein.

Sergej Eisensteins packender, zum 20. Jahrestag der Revolution von 1905 entstandener revolutionärer Revolutionsfilm schildert die Meuterei auf dem Panzerkreuzer "Fürst Potemkin von Taurin". In Eindrucksvollen Sequenzen und mitreißenden Details verfolgt der Zuschauer in fünf dramatischen Akten die Ereignisse eines frühen Kapitels der russischen Revolutionsgeschichte. Mehrfach zum besten Film aller Zeiten gekürt, überzeugt der Streifen auch noch heute nicht zuletzt durch seine erschütternde Montage wie in der berühmt gewordenen Massaker-Szene auf der Hafentreppe von Odessa. Mehr Kunst als Propaganda und ein Meilenstein der Filmmontage! Richard Siedhoff begleitet die ungekürzte Fassung mit einer Neukomposition am Klavier.



Beginn 19:30 Uhr

14.02.2025 - Fr | HANNOVER: »Die Abenteuer des Prinzen Achmed«
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Im KOKI Hannover - Kino im Künstlerhaus.

»Die Abenteuer des Prinzen Achmed«
Deutschland 1926, Lotte Reiniger, 65 Min., FSK o.A.

Charlotte (Lotte) Reiniger, geb. am 2.6.1899 in Berlin-Char-
lottenburg, gilt als die Schöpferin des Silhouettenfilms. Die
Abenteuer des Prinzen Achmed war der erste abendfüllende
Trickfilm in der Filmgeschichte. Rund drei Jahre arbeitete die
Scherenschnittkünstlerin mit ihren Kollegen, unter anderen
der Maler und Avantgardefilmer Walter Ruttmann, an der
Herstellung des Silhouettenfilms.

35mm-Projektion

Beginn 19:30 Uhr

15.02.2025 - Sa | STRAELEN: »Die Austernprinzessin« & Chaplin
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Eine Veranstaltung des Kulturring Straelen e.V. in der Kassenhalle der Sparkasse Rhein-Maas, Straelen.

 »DIE AUSTERNPRINZESSIN«
D 1919
Regie: Ernst Lubitsch
Buch: Hanns Kräly
mit Ossi Oswalda, Harry Liedtke, Victor Janson, Julius Falkenstein

ca. 60 min. + 25 min. Vorfilm (Charlie Chaplin in »The Count«),
16mm-Kopien

Lubitschs groteskes Lustspiel persifliert den überbordenden Luxus neureicher Kapitalisten nach dem ersten Weltkrieg: Die Tochter eines mit Austern reich gewordenen Industriellen möchte sofort einen echten Prinzen heiraten. Der Vater kauft ihr einen solchen und das Hochzeitsfest wird zur größten Servier-Orgie der Filmgeschichte. Was das Prinzesschen aber nicht weiß: Ihr angeblicher Prinz ist nur der Adjutant des eigentlich völlig verarmten Monarchen, der mal vorfühlen soll, ob sich die Heirat auch lohnt. Nach einigen Verwechslungen, durchzechten Nächten und einem alkoholisierten Boxkampf findet die Liebe aber doch zu Ihrem Glück.
Der Film besticht neben seiner grotesken Darstellung der ohnehin nach dem Krieg verzerrten Wirklichkeit durch seine außergewöhnlich - Ornament-betonte - Ausstattung, tausende Statisten und natürlich einem unverkennbar schlagkräftigen, jüdischen Humor. Early Lubitsch at his best!

Im Vorfilm »THE COUNT« (1917) von Charlie Chaplin begibt sich dieser als Schneider in der Maske eines Grafen in die High Society und bringt eine Party völlig durcheinander.


Beginn 20:00 Uhr

25.10.2025 - Sa | JONASWALDE: Infos folgen ...
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In der Kirche Jonaswalde.

Infos folgen ...

Beginn 19:30 Uhr



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